Markus Brenner, Künstler:
Textkommunikation
Nackte Fische? Undenkbar!

Der in Konstanz lebende Künstler Markus Brenner arbeitet mit (Video-) Darstellungen im (öffentlichen) Raum, Skulpturen und Fotografien. In seiner langjährigen Werkserie „Fish´n´Fabrics“ bekleidet er Forellen frisch vom Konstanzer Fischmarkt mit Mini-Korsagen aus St. Galler Haute Couture-Stoffen. Er irritiert. Verknüpft Gattungsware mit einem Maximum inszenierter Ästhetik. Statt in der Pfanne finden sich die „Models“ vor der Linse der Kamera wieder, hinter der Markus Brenner steht. Der Banalität eines Verbrauchsartikels enthoben, tragen die Fische berühmte Namen – Carla, Kendall oder Kate.

Mit geradezu perfidem Vergnügen stellt Markus Brenner kulturelle Selbstverständlichkeiten und Sehgewohnheiten auf den Kopf: „Der Fisch im Badeanzug ist in seiner Absurdität ein paradoxer Spiegel unserer Selbst. Man kann das Leben nicht anders verstehen als in Anerkennung seiner Widersprüchlichkeit. Die Fische versinnbildlichen für mich daher auch einen Weg, wie man mit dem Leben umgehen kann und sollte.“

Ein solches Projekt verbal zu kommunizieren, heißt zu allererst: sich darauf einzulassen, jenseits der nur scheinbar unterhaltsamen Oberfläche, auch jenseits gleichermaßen gängiger wie inhaltsleerer Floskeln des Kunstbetriebs. Es bedeutet, den wissenschaftlichen Blick auf die (Rezeptions-)Kultur einzunehmen, die Brenner mit den Augen des Künstlers betrachtet. Brenner in diesem Kontext zu sehen – und das Ergebnis ebenso fundiert wie genüßlich in Worte zu fassen, als Einladung und Anregung, sich mit dem Werk auseinanderzusetzen.
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